Omara Ruiz über Kubas marodes Gesundheitssystem

Mangel und Willkür lassen normale Kubaner leiden

Ich heiße Omara Ruiz Urquiola. Ich bin Kunsthistorikerin und war Professorin and Universität bis ich entlassen wurde.

2005 wurde bei mir Brustkrebs, ein duktal invasives Karzinom, diagnostiziert. Ich begann die Behandlung in einem Krankenhaus, welches mir von Freunden empfohlen wurde, die eine hohe Position in der kubanischen Regierung bekleideten. Die ersten 5 Monate habe ich dann in dieser Klinik Medikamente verabreicht bekommen, ohne das die Klinik jemals meine Patientenakte angefordert hatte. Es wurden auch keinerlei Untersuchungen und Tests durchgeführt um festzustellen was für eine Art von Krebs ich überhaupt hatte. 

Nach 5 Monaten ging es mir sehr schlecht, aber mein Bruder schaffte es die Klinik dazu zu bringen eine Tomographie durchzuführen, die belegte, das meine Organe frei von Metastasen waren. Die Klinik hatte mir bis dahin jegliche Hoffnung genommen. Sie sagten mir, dass mir nur noch 3 bis maximal 9 Monate zum Leben blieben, und dass es deshalb zwecklos sei mir Medikamente zu geben, die die Entwicklung der Krankheit hemmen würde, denn so oder so wäre ich dem Tod geweiht. 

Mein Bruder, er ist Doktor der Biologie, gab jedoch nicht auf und kämpfte weiter für mich. Er holte mich aus der Klinik raus und brachte mich zur Behandlung in das Nationale Institut für Onkologie und Radiologie von Kuba. Dort setzt er sich dafür ein, dass eine Biopsie durchgeführt wurde. So konnte endlich festgestellt werden, was für eine Art von Krebs ich hatte. 

Dort wurde ich dann unter wissenschaftlicher Unterstützung und Anleitung meines Bruders behandelt. Allerdings wurden mir über Jahre immer mal wieder Placebos anstatt richtiger Medikamente verabreicht. Sowohl die Leitung des Krankenhauses als auch das Personal gingen sehr schlecht mit mir um. Die richtigen Medikamente gab es oft aufgrund von Korruption nicht. Es wurden einfach Fälschungen gekauft. Als ich im Jahr 2016 sechs Monate ganz ohne Medikation auskommen sollte, was für mich den Tod bedeutet hätte, trat mein Bruder in den Hungerstreik und erreichte so die Fortsetzung der Behandlung. Das war ein harter Kampf. 

Dennoch habe ich die ganze Zeit, 15 Jahre, weiter als Professorin an der Universität Havanna gelehrt und gearbeitet. Im Jahr 2019 wurde ich dann aufgrund meines politischen und sozialen Engagements entlassen. Mein Bruder wurde schon vorher entlassen, weil er sich öffentlich für mein Recht auf eine Gesundheitsversorgung und für den Umweltschutz eingesetzt hatte. 

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