Putin braucht Kubas Söldner Díaz-Canel leugnet Geschäfte mit dem Tod

Von Martin Lessenthin

Wladimir Putins „militärische Spezialoperation“ in der Ukraine dauert an. Um den offiziell nicht erklärten Krieg gegen die Ukraine fortzusetzen, braucht Russlands Machthaber dringend noch mehr Söldner, mehr Waffen und mehr Munition. Lieferanten sind an erster Stelle die sogenannten Schurken-Staaten: Nordkorea, Kuba und Iran. Denn ohne die Munition und Ersatzteile von Nordkoreas Diktator Kim Jung-un, Kämpfer des kubanischen Machthabers Miguel Mario Díaz-Canel Bermúdez und die Drohnen von Irans Führer Ali Chamenei kann Putin nicht weiter Ukrainer töten lassen.

Kuba gehörte bereits zu den Staaten, die den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine nicht verurteilt haben. Die kubanische Diktatur steht zu Putin-Russland, so wie sie seit ihrer Machtergreifung immer auf der Seite der Sowjetunion stand. Mehr noch: bereits über 1000 kubanische Söldner kämpfen gegen die Ukraine und Kubas Botschafter in Moskau verkündet, dass diese Kubaner rechtmäßig an der Invasion in die Ukraine teilnehmen. 

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Die europäischen Regierungen unterstützen die angegriffene Ukraine und sind hinter vorgehaltener Hand entsetzt, dass das von der Europäischen Union wirtschaftlich geförderte Kuba Söldner für Putin liefert. Da für Putin kämpfende kubanische Söldner die aktuelle europäische Kubapolitik als naiv und strategisch falsch entlarven, wollen verschiedene europäische Staatschefs die Fakten einfach nicht zur Kenntnis nehmen.  Wegsehen heißt die Devise, so wie dies bereits seit Jahren in Hinblick auf die gravierenden Menschenrechtsverletzungen und die über 1000 politischen Gefangenen in Kuba geschieht. 

Das Regime in Havanna kennt und nutzt die Politik des Wegschauens der Europäer. Es setzt wie immer auf Leugnung und Täuschung. So zeigt sich Kubas Diktator Díaz-Canel offiziell empört darüber, dass Kubaner für das russische Militär angeworben werden. Die „Schuldigen“ werden verhaftet und sie sollen hart bestraft werden, heißt es. 

Aber ist das glaubwürdig?  Wie funktionierte die jetzt zugegebene Anwerbung der kubanischen Söldner praktisch? 

Die Rekrutierung der Kubaner nutzt die Armut und die Perspektivlosigkeit der kubanischen Jugend. Sie beginnt mit einer Lüge: Angeboten wird eine Arbeit auf dem Bau in Russland und viel Geld. Damit lockten Menschenhändler aus Russland und Kuba junge Männer zunächst nach Moskau, berichten Angehörige der Betroffenen. Schließlich – so die Eltern und anderen Angehörige – kämpften die Angeworbenen aber im Krieg. 

Dass an solchen und weiteren Berichten von Angehörigen etwas dran ist, musste die Regierung in Havanna notgedrungen zugeben, nachdem diese Rekrutierung bereits seit über einem Jahr Praxis ist. 

Wie Russland junge Kubaner in den Krieg lockt
Aus Echo der Zeit vom 11.09.2023.Bild: REUTERS/Juan Medina

Frische Reisepässe für Söldner machen Kubas Führung unglaubwürdig

Internationale Kuba-Experten weisen auf Ungereimtheiten hin und sehen in der Darstellung der kubanischen Regierung einen unglaubwürdigen Versuch der Distanzierung, denn die kubanische Diktatur hat Angst vor den unzufriedenen und Not leidenden Kubanern. Die kubanische Führung sieht auch aktuell ihr politisches Überleben mit Russland verknüpft. Russland versorgt die Karibikinsel mit Öl und Technologie und stundet Milliardenkredite. Gehackte Daten verraten, dass die Kubaner, die von Kuba nach Moskau reisten, über eben erst ausgestellte Reisepässe verfügten. Die Vergabe kubanischer Reisepässe ist aber ein kompliziertes Verfahren und wird streng überwacht. Dass die Behörden rein gar nichts von diesem Menschenhandel mitbekommen haben, wird so nochmals unwahrscheinlicher. Kuba verfügt über einen gut dotierten Sicherheitsapparat, der den Machterhalt der herrschenden Elite garantiert. Dass Menschenhändler unbemerkt von der Staatssicherheit über 1000 Kubaner mit Reisepässen ausstatten und rekrutieren können, ist auf der Karibikinsel undenkbar. 

Kubanische Söldner, die von Russland rekrutiert wurden



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