Propagandist der „Revolution“ und Geschichtsfälscher
Camilo Guevara March ist am 30. August 2022 im Alter von sechzig Jahren an einem Herzinfarkt während einer Reise nach Venezuela gestorben. Camilo, der Sohn von Che Guevara, kämpfte dafür, dass das Andenken seines umstrittenen Vaters erhalten blieb und dass man sich weltweit an ihn erinnert. Er war das dritte Kind des Revolutionärs und dessen Frau. Der kubanische Diktator Miguel Díaz-Canel teilte bei Twitter mit, es sei schmerzhaft, Abschied vom jüngeren Guevara zu nehmen.
Guevara March hatte gemeinsam mit seiner Mutter Aleida March im kubanischen Havanna ein „Forschungszentrum“ zu seinem Vater geleitet. Jetzt verstarb der Sohn des Revolutionsführers bei einem Besuch in Venezuela an einer Lungenthrombose, berichten kubanische Medien.
Sein Vater, Che Guevara, bezeichnete sich als Marxist und war einer der wichtigsten Anführer der kubanischen Revolution. Er wurde 1928 in Argentinien geboren und nahm schon in jungen Jahren an politischen Demonstrationen teil. Er reiste mit dem Motorrad durch Lateinamerika, was 2004 in dem Film „Motorcycle Diaries“ des brasilianischen Regisseurs Walter Salles festgehalten wurde. Nach seinem Abschluss in Medizin lernte er 1955 die Brüder Fidel und Raúl Castro kennen. Gemeinsam kämpften sie gegen den Autokraten Fulgencio Batista und halfen beim Aufbau des kommunistischen Regimes in Kuba.
Che Guevara ist verantwortlich für zahlreiche brutale Menschenrechtsverletzungen, darunter auch Exekutionen von Menschen, die Castro Gegner nicht verraten wollten oder selbst dem Kommunismus und der kubanischen Diktatur von Fidel Castro kritisch sahen. Als Ikone der sozialistischen Bewegung wird er von der linken Bewegung völlig zu Unrecht als sogenannter „Befreier der Unterdrückten“ verehrt. Auf Kuba war er kurze Zeit erfolglos als Minister unter Castro tätig. Er konnte auf der Karibikinsel nicht bleiben, da dort Castro die alleinige Führerschaft beanspruchte. Er entschied sich gewaltsam die marxistische Revolution in lateinamerikanischen Staaten zu verbreiten. Ohne hinreichenden Rückhalt in der lokalen Bevölkerung aber wird seine Einheit im Herbst 1967 von den bolivianischen Regierungstruppen immer mehr in die Enge getrieben. Am 8. Oktober wurde Che Guevara verletzt gefangen genommen, am Tag darauf stirbt er. Zunächst heißt es, er sei seinen Verletzungen erlegen, doch eine Autopsie bewies, dass er erschossen wurde – wohl auf Befehl des bolivianischen Präsidenten. Che Guevara war ein vielfacher Mörder. Sein Kampf in Lateinamerika war längst gescheitert aber er wollte ihn nicht beenden. Ihn, so wie dies Camilo tat, als sozialromantischen Helden zu verklären, ist unredlich und gefährlich.
Ulrich Legdener
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