Kuba: Tödlicher Wehrdienst
Die Medien in Deutschland sind voll mit Berichten zur offiziellen und verdeckten Mobilmachung in Russland. So wie es aussieht, versuchen weiterhin zehntausende wehrfähige Russen aus Russland zu fliehen, um nicht eingezogen zu werden. Sie wollen nicht als Kanonenfutter für Putins verbrecherischen Angriffskrieg benutzt werden. Aber auch andere Länder zwingen ihre Bürger dazu Dienst an der Waffe zu leisten. Eins diese Länder ist Kuba.
Zwar dürfte die Überlebenschance der kubanischen Wehrpflichtigen um einiges höher liegen, als die der russischen Männer, die jetzt an die Front geschickt werden, aber auch in Kuba kommen immer wieder Wehrpflichtige zu Tode. Das Land befindet sich nicht im Krieg, aber der Wehrdienst auf Kuba ist gefährlich, da es kaum Sicherheitsstandards gibt und die medizinische Versorgung katastrophal ist. So kommen bei Unfällen, die bei Übungen passieren, immer wieder Wehrdienstleistende ums Leben.
Erst letzten August starben 14 junge Männer, die ihren Wehrdienst bei der Feuerwehr ableisteten. Durch einen Blitzeinschlag fingen mehrere riesige Öltanks im Hafen von Matanzas Feuer. Die kubanische Feuerwehr war mit der Situation vollkommen überfordert. Die 14 jungen Männer, von denen keiner älter als 20 war, wurden mit mangelnder Schutzausrüstung ins Inferno geschickt. Keiner von ihnen hatte eine Überlebenschance.
Obwohl Kuba vor der UN lügt und behauptet der Wehrdienst wäre nicht obligatorisch, ist die Wahrheit ein andere. Es gibt keinerlei Alternative, alle jungen Männer auf Kuba müssen 2 Jahre lang Wehrdienst leisten. Denn obwohl Kuba bei den Linken in Deutschland Kultstatus genießt, steht hinter der coolen Fassade der Revolutionsromantik einfach nur eine für Lateinamerika ziemlich gewöhnliche Militärdiktatur. Nein, diese Militärdiktatur ist nicht Rechts wie sonst üblich, denn die kubanischen Generäle tragen rote Socken und sind gut in kommunistischer Rhetorik. Das wars dann aber auch mit den Unterschieden. Denn das Militär kontrolliert in Kuba den Staat, die Gesellschaft und die Wirtschaft. Die lukrativste Wirtschaftszweige in Kuba, der Tourismus und die Auslandsüberweisungen, sind in der Hand des Militärs. Die Olivgrünen Uniformen der Militärs sind in Kuba überall im Straßenbild präsent. So ist es auf Kuba selbstverständlich, dass sich das Militär Nachschub sichert, indem es auf einen 2 jährigen Wehrdienst besteht.
Die meisten Kubaner fügen sich stillschweigend der militärischen Übermacht. Wehrdienstverweigerer gibt es kaum, das Militär hat das Recht Wehrpflichtige zu Hause aufzusuchen und einfach mitzunehmen. Dennoch gibt es Widerstand. Zur zeigt schlägt der Fall von Raisa Velazquez und ihrem Sohn Josué auf Kuba Wellen. Raisa und ihr Mann Nestor sind Mitglieder in der verbotenen kubanischen Oppositionspartei UNPACU. Nestor sitzt deshalb im Gefängnis und Raisa verlor ihren Job als Bankangestellte. Sie möchte nicht, dass ihr Sohn Militärdienst leisten muss. Sie befürchtet, dass er schikaniert wird, weil seine Eltern Dissidenten sind. Außerdem argumentiert sie, dass wenn sie nicht für den Staat arbeiten darf, weil sie den Kommunismus ablehnt, dann dürfe, dass ihr Sohn ebenso wenig tun, denn er sei auch gegen den Kommunismus. Bis jetzt hat sich Raisa erfolgreich dagegen wehren können, dass ihr Sohn eingezogen wird. Sie hat die Unterstützung der kubanischen Onlinemedien, die über ihren Fall berichteten. Allerdings bleibt abzuwarten, ob das kubanische Militär nachgeben wird. Denn das Gesetz steht in Kuba wie immer auf der Seite des Staates und des Militärs.
Fernando Rivas
No responses yet