Kuba: Junge Kreative opponieren gegen die Diktatur

Noch ein Rapper inhaftiert

Bayamo / Berlin, 26. Juni 2021 – Das kubanische Regime kann keine Künstler gebrauchen, die kritisch denken. Erst recht keine, die ihre Kritik öffentlich ausdrücken.  Durch immer neue Verhaftungen von regimekritischen Musikern sowie anderen Künstlern will Kubas Staatsführung Kritik aus der Kunstscene ersticken, kritisiert Botschafter für Menschenrechte. Wie jetzt bekannt wurde verhaftete die politische Polizei am 18. Juni den regimekritischen Rapper Ramón Eusebio López Díaz, Künstlername „Invasor“.

Seine Verhaftung wurde über Facebook verbreitet. Die Aufnahmen legen nahe, dass er sich der Verhaftung widersetzte und gewaltsam festgenommen wurde. Im Livestream war zu sehen, wie er den Polizisten erklärte, dass er sein Leben der Musik widmet und nichts mit Terroristen zu tun hat. 

„Die Zahl der politischen Gefangenen auf Kuba ist auf 151 bekannte Fälle angestiegen. Die kubanische Führung hat Angst vor der eigenen Jugend, insbesondere vor jungen Intellektuellen, deren Stimme viele Kubaner erreicht. Deswegen reagiert sie mit noch mehr Bedrohungen, Verhaftungen und Gefängnis: Der Castro Nachfolger Díaz-Canel hat keine Ideen, wie er das kubanische Dilemma lösen kann und greift auf die alten Mittel von Fidel und Raul Castro zurück: Bespitzelung, Bedrohung, Verfolgung, Verhaftung und Misshandlung“, kritisiert Botschafter für Menschenrechte.

 Der regimekritische kubanische Rapper Ramón Eusebio López Díaz.

Der Rapper López Díaz erlangte Ende April 2021 große Aufmerksamkeit in den sozialen Medien, als er denRemix eines berühmten Liedes veröffentlichte, das sich über kastrierte Beamte lustig macht. Sein Remix fand auch großen Anklang in der Bevölkerung und wurde auf den Straßen Bayamos gespielt. 

Die Inhaftierung von López folgt einem systematischen Muster der Unterdrückun: Luis Manuel Otero Alcántara, Maykel Castillo „El Osorbo“ und Denis Solís sind weitere Künstler, die aufgrund ihrer Regimekritik verhaftet wurden oder gewaltsam in ihren Häusern festgehalten werden. 

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