27. Januar – Ausstellungseröffnung „Mutti, nimm mich mit nach Haus. ‚Jüdische Mischlingskinder‘ in der Tötungsanstalt Hadamar 1943–1945“
Eröffnung der digitalen Sonderausstellung in der Gedenkstätte Hadamar
Beitrag der Gedenkstätte Hadamar
27. Januar 2023, 18:00 Uhr
Festsaal der Vitos Klinik, Mönchberg 8, 65589 Hadamar und online auf unserem YouTube-Kanal
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Die digitale Sonderausstellung „Mutti, nimm mich mit nach Haus. ‚Jüdische Mischlingskinder‘ in der Tötungsanstalt Hadamar 1943–1945“ wird am 27. Januar 2023 anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus um 18 Uhr eröffnet. Die Veranstaltung wird sowohl in Präsenz durchgeführt als auch auf dem YouTube-Kanal der Gedenkstätte gestreamt.
Ab 27. Januar ist die digitale Ausstellung unter www.erziehungsheim-hadamar.de abrufbar.
Die ehemalige Landesheilanstalt Hadamar fungierte ab Ende 1940 als Tötungsanstalt im Rahmen der NS-„Euthanasie“. Bis zur Befreiung durch US-amerikanische Soldaten am 26. März 1945 wurden dort fast 15.000 Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen ermordet. Unter ihnen waren 40 als „jüdische Mischlinge“ verfolgte Kinder und Jugendliche. Ihnen ist die digitale Ausstellung gewidmet.
Im Frühjahr 1943 richtete man innerhalb der Anstalt ein „Erziehungsheim“ für „halbjüdische“ Kinder und Jugendliche ein. In dem Heim sollten ausschließlich Minderjährige untergebracht werden, die unter staatlicher Fürsorgeerziehung standen und mindestens ein jüdisches Elternteil hatten. Sie galten nach den „Nürnberger Gesetzen“ als „jüdische Mischlinge I. Grades“. Dieses „Erziehungsheim“ existierte jedoch nur auf dem Papier – 40 der 45 nach Hadamar überwiesenen „halbjüdischen“ Kinder und Jugendlichen wurden in der Tötungsanstalt ermordet. Bisher ist die ehemalige Anstalt Hadamar der einzige bekannte Ort, an dem „halbjüdische“ Kinder und Jugendliche in einem Heim gesammelt und im Rahmen der NS-„Euthanasie“ ermordet wurden. Die Kinder und Jugendlichen waren zwischen sechs und 19 Jahre alt.
Im Zentrum der Ausstellung stehen die Kinder und Jugendlichen. Ihre Geschichte wird anhand von fünf Einzelschicksalen erzählt: Ingeborg Donges, Georg Brönner, Alfred Völkel und die Brüder Wolfgang und Günter Heinemann. Ebenso werden jeweils die Lebensgeschichten ihrer als jüdisch verfolgten Elternteile vorgestellt. So wird das Ausmaß der rassistischen Verfolgung bis zur Zerstörung ganzer Familien durch den Nationalsozialismus begreifbar.
Die Kuratorin, Madeleine Michel, stellt die geschichtlichen Hintergründe vor und führt durch die Ausstellung.
Unter diesem Link können Sie auch digital an der Ausstellungseröffnung teilnehmen: https://youtu.be/DpJBg90dFQY
Sollten Sie einen barrierefreien Zugang zur Veranstaltung benötigen, wenden Sie sich bitte an das Anmeldebüro der Gedenkstätte unter:
Tel.: +49 (0) 6433 91845-01
Mail: Gedenkstaette-hadamar@lwv-hessen.de
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