Vahid Beheshti – Einer, der es ernst meint.

Artikel vom 02.05.2023 von Helmut N. Gabel auf mehriran.de

Vahid Beheshti, Britisch-Iranischer Staatsbürger, ist jetzt seit 70 Tagen im Hungerstreik. Er verlangt zusammen mit und stellvertretend für andere die Listung der Revolutionsgarden (IRGC) als Terrororganisation.

Wir sitzen gegenüber dem Britischen Außenministerium (FCDO) inmitten eines Blumenmeeres, das den nackten Asphalt der King Charles Street in London schmückt, umrahmt von Zelten, Plakaten und Flaggen. Vahid Beheshti zeltet dort seit dem 23.02.23. Der iranisch-britische Staatsbürger ist in einen Hungerstreik getreten, um auf Gefahren durch die Revolutionsgarden in Iran und besonders in Großbritannien aufmerksam zu machen.

Geschenke aus dem Iran für Vahid Beheshti

Vahid Beheshti (@Vahid_Beheshti) verlangt von der Britischen Regierung die Listung der Garden als Terrororganisation (#IRGCterrorists). Während Premier Rishi Sunak und Außenminister James Cleverly keinerlei Reaktion auf sein Anliegen zeigen, haben unterschiedliche Parlamentsabgeordnete dem Anliegen beigepflichtet.

Alicia Kearns, Vorsitzende des Ausschusses für Auswärtige Beziehungen (Chair of the Foreign Affairs Committee) im Britischen Parlament hat das Thema der Listung im Parlament aufgebracht. Die ausweichende Antwort ihres Parteikollegen James Cleverly, man würde über zukünftige Listungen keine Aussagen treffen können, wird seither unermüdlich wiederholt.

Es ist Ostersamstag 2023. Sein 46. Tag im Hungerstreik. Ich versuche die Tragweite für den Hungerstreikenden und die Implikationen britischer Politik zu verstehen. Der Aktivist Vahid Beheshti hat noch Kraft. Er sitzt noch nicht im Rollstuhl, was ihm sein Arzt dringend rät. Er kann noch weit ausholen in seinen Erklärungen.

Verbale Unterstützung aus dem britischen Parlament

Nach der erwähnten Parlamentssitzung machte sich Alicia Kearns auf den Weg, Herrn Beheshti zu bitten, seinen Hungerstreik zu beenden. Weitere Abgeordnete sind in ähnlicher Mission an den Hungerstreikenden herangetreten. Die mitgebrachten Blumen schmücken den Zeltvorplatz, doch Vahid Beheshti blieb fest in seiner Entscheidung.

Der Ort hinter dem Imperial War Museum, nahe an dem Regierungssitz in der Downing Street, entwickelt sich zu einem stark besuchten Flecken. Immer wieder treffen Einzelpersonen oder Gruppen ein, die sich bedanken oder ihre Solidarität zum Ausdruck bringen wollen. Eine Frau, die schon länger als 40 Jahre in Großbritannien lebt, bringt das Schreiben ihrer Mutter an Vahid Beheshti aus dem Iran mit. Sie hält mitten auf der Straße eine Rede an Rishi Sunak, in der sie von ihrer Scham spricht, dass der Premier eines demokratischen Landes sich keine Zeit nimmt für ein Treffen mit einem Mann, der sehr entschlossen ist, Gefahr von Gesellschaft und Staat abzuwenden und sich selbst dafür in Gefahr bringt.

Alicia Kearns besucht Vahid Beheshti

Ich frage ihn, ob es Reaktionen aus dem Iran auf seine Aktion gibt. Ein Strahlen geht über sein Gesicht, er erfährt viel Unterstützung aus verschiedenen Landesteilen. Man schickt ihm Briefe, auf sozialen Medien erhält er Dankesbotschaften oder Menschen melden sich, die sich um seinen Gesundheitszustand sorgen. Für ihn sind das motivierende Anzeichen.

Warum Hungerstreik – Vahid Beheshti?

Zwei Jungs auf Skateboards rollen an. Sie fragen nach, wie es dem Hungerstreikenden geht. Offensichtlich schon ein Ritual. Heute wollen Sie mehr wissen über die Revolutionsgarden und ihren Wirkungsgrad. Vahid Behshti gibt substanzielle Antworten darauf. Er beschreibt ihre Entstehung, ihre Rolle und ihr Wirkungsfeld, das sich immer weiter in die westlichen Gesellschaften verlagert.

Als die Londoner Polizei im Januar 2023 verkündete, sie könne die 150 Mitarbeiter von Iran International, einem exiliranischen Sender, nicht mehr vor den Todesdrohungen der Garden schützen, blieb dem Sender nichts anders übrig, als seine Büros nach Washington zu verlagern. Das war der Moment, den Vahid Beheshti als Anstoß für seinen Hungerstreik anführt.

Nazanin Zarghari Ratcliffe, Vahid Beheshti, Richard Ratcliffe

Der Journalist Beheshti hatte vorher schon viele Gespräche zum Thema mit Entscheidern gesucht, aber keinerlei Bewegung in der Politik erlebt. Das ließ ihn zusammen mit seiner Frau, Mattie Heaven, den radikal erscheinenden Entschluss fassen, dem Thema durch einen Hungerstreik mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Frau Heaven, eine regionale Politikerin, unterstützt durch ihre politischen Kontakte sein Anliegen und koordiniert Pressetermine. (Auswahlliste am Ende des Artikels).

Ich hatte im Vorfeld einige Reaktionen auf seinen Hungerstreik recherchiert. Die größte Skepsis schien der Dauer seines Hungerstreiks entgegenzuschlagen. Seine Reaktion: „Gerne lade ich alle Skeptiker hierher ein. Das Beste ist, mit mir hier zu sein. Ich kann sogar ein weiteres Zelt anbieten. Es ist nicht schwer hierher zu kommen. Nach 46 Tagen kann ich sagen, dass es schwerer wird für mich wird zu arbeiten und mich zu konzentrieren.

Mein Arzt rät mir auch die Nutzung eines Rollstuhls für die nächste Zeit. Es ist die Vereinbarung, die wir zwei haben: ich darf weiter kämpfen und er sorgt dafür, dass ich am Leben bleibe. Aber wie kann ich immer noch Interviews geben und sprechen? Das passiert nicht einfach nur so aus dem Blauen.

Vahid Beheshti mit einem der vielen Aufrufe

Desweiteren fordere ich dazu auf, sich mit anderen Leuten, die im Hungerstreik waren zu beschäftigen. Ich erinnere an Farhad Meysami, der 120 Tage lang gehungert hat. Er hat immer noch sprechen können. Aber mein persönliches Geheimnis veröffentliche ich gerne auch: ich meditiere recht viel. Mein Fokus und meine Entschlossenheit speisen sich aus der Meditation. Das versteht man natürlich besser, wenn man selbst schon länger als 10 oder 15 Jahre auf einer täglichen Basis meditiert.“

Tiefe Überzeugungen

Vahid Beheshti ist von einer tiefen Überzeugung getragen: „Wir haben von Geburt an grundlegende Rechte als Menschen. Niemand hat sie uns gegeben, sie sind uns mit der Geburt in diese Welt zugehörig. Niemand hat das Recht, uns dieser Rechte zu berauben. Angesichts dieser Rechte haben wir aber auch eine Verpflichtung, eine Verantwortung: diese Rechte zu verteidigen, zu schützen! Nicht nur meine eigenen Rechte verteidigen, aber auch die Rechte meiner Mitmenschen, wenn ich mitbekomme, dass diese Rechte beschnitten werden.“

Vahid Beheshti

Behesht bedeutet übersetzt Paradies. Es ist sein wirklicher Nachname. Vahid Beheshti erzählt, wie er sich eines Tages in seinem warmen Büro wiederfand und sich eingestehen musste, dass jahrelange Berichterstattungen, Konferenzen und Gespräche mit führenden Politikern keine Ergebnisse gezeitigt hatten. Die Berichte über Menschenrechtsverletzungen durch die Revolutionsgarden in Iran, Bedrohungen, Einschüchterungen auch in Großbritannien hatten wenig relevante Reaktionen zur Folge.

So kam er auf den Gedanken einer Hungerstreiks, prüfte seine Entschlossenheit und tauschte sich mit seiner Frau darüber aus. Als sie ihr Einverständnis dafür gab, verliess er sein bequemes Büro und zog mitten im britischen Winter in die King Charles Street vor das Außenministerium. Seither ist er in einen Hungerstreik getreten, fordert die Listung der Revolutionsgarden als Terrororganisation.

Beispiel einer Einladung zu den zahlreichen virtuellen Treffen, hier mit Nobelpreisträgerin Shirin Ebadi

„Dieser Hungerstreik ist nicht nur für die Menschen in Iran,“ führt Beheshti weiter aus. „oder für die Menschen in der Ukraine, die von Geschossen der Drohnen, welche die Revolutionsgarden an Russland geliefert haben, getötet und verletzt werden – oder für die Menschen im Mittleren Osten. Dies ist für uns hier. Ich verlange von Rishi Sunak dieses Thema für Großbritannien ernst zu nehmen. Es mag sein, dass die Politiker andere Prioritäten für das Wohlergehen des Staates setzen, vielleicht passt die Sorge um Menschenrechte gerade nicht mit den aktuellen Prioritäten der Politik überein.

Die Politik macht was sie eben macht. Was mir wichtig zu betonen ist, ich bitte unseren Premierminister Sunak für Sicherheit und Recht hier im Land zu sorgen. Als Bürger dieses Landes bitte ich meinen Premierminister und meine Regierung, ihrer Verantwortung für Großbritannien nachzukommen. Unsere britischen Werte sind in Gefahr! Sie müssen den Terroristen aufrecht begegnen! Sie dürfen sich nicht von den Revolutionsgarden einschüchtern lassen! Appeasement muss aufhören! Das hat in den letzten 44 Jahren nicht funktioniert. Die Regierung muss jetzt handeln, um Schaden von Großbritannien abzuwenden!

Ich erinnere an den Jahresbericht des MI5, der von 15 versuchten Entführungen und Ermordungen durch Agenten der Revolutionsgarden schreibt, ich hebe die Hilflosigkeit der britischen Behörden in Bezug auf die Drohungen der Garden gegenüber Iran International hervor. Der Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten mahnt an, dass unsere Regierung nichts gelernt hat aus den bisherigen Geiselnahmen durch den Staat Iran. Das sind alles offizielle Stimmen, das sage nicht ich. Die Vorgehensweise der letzten 44 Jahre hat keine Früchte gebracht, deshalb bin ich für einen Paradigmenwechsel in der Außenpolitik.“

Vom London Eye zur Downing Street

Am 66. Tag seines Hungerstreiks gibt er am Rande einer Großdemo ein Interview.

Am 46. Tag seines Hungerstreiks, am Tag unseres Interviews, hat seine Stimme noch die volle Kraft. Am Montag, 1. Mai, am 68. Tag seines Hungerstreiks, höre ich in seinem täglichen Morgenvideo seine Stimme schwächeln. Abends steht er auf der Waage. Er hat jetzt mehr als 20% seines Körpergewichts verloren. Mittlerweile haben seine Unterstützer mehrere kleine Sit-ins, Dance-ins und Shout-outs vor dem Außenministerium durchgeführt, am Samstag, 29. April 2023 eine große Demo mit mehreren 10.000 Demonstrierenden vom London Eye bis zur Downing Street organisiert und immer wieder die gleiche Forderung vorgebracht.

Zu jedem Anlass ruft Vahid Beheshti zu Einigkeit auf, denn verschiedene Exil-Opposotionsgruppen sind sich nicht grün, was immer wieder zu Zerwürfnissen führt.

Ostersamstag 2023

Am 46. Tag seines Hungerstreiks zerpflückt er alle Argumente oder Ausreden verschiedener Veranwortlichen in der EU, in Deutschland oder in Großbritannien, warum man die Revolutionsgarden nicht als Ganzes auf die Terrorliste setzt.

Warum Entscheider Appeasement aufgeben müssen

1. Das Argument die Revolutionsgarden nicht zu listen, weil sonst das Nuklearabkommen gefährdet sei: „JCPOA ist ein gescheitertes Abkommen, das von Anfang an nicht funktioniert hat. Lassen Sie uns in die Zeit davor schauen. Im Jahr 2002 sind die nuklearen Aktivitäten des Regimes enthüllt worden. Von 2002 bis 2015, als JCPOA unterzeichnet wurde, wurden 4 Nuklearabkommen zwischen dem Westen und dem Regime in Iran vereinbart.

Wozu gab es diese vier Nuklearabkommen? Weil das Regime in Iran die vorhergehenden Abkommen immer gebrochen hatte. Und jetzt verschiebt das Regime ständig den Rahmen des JCPOA, kann man da noch von einem gültigen JCPOA sprechen? Die Trump Administration hatte vom Anfang der Unterzeichnung an starke Beweise, dass das Regime seine Aktivitäten fortgesetzt hat und hat sich berechtigterweise aus dem Abkommen zurück gezogen. Das Regime spielt mit der Weltöffentlichkeit und setzt sich immer wieder mal zu Verhandlungen an den Tisch, um nichts anderes als Zeit zu gewinnen.

Eines morgens wachen wir dann auf und bekommen die Nachricht serviert, dass Iran den ersten nuklearen Sprengkopf getestet hat. Dann wird es jedenfalls zu spät sein, die Revolutionsgarden auf eine Terrorliste zu setzen oder andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. An einem solchen Morgen können wir ein zweites Nordkorea begrüßen.“

Demonstration in London am 29. April 2023. Mehrere Zehntausend verlangen die Listung der Garden.

2. Das Argument die Revolutionsgarden nicht zu listen, um Kommunikationskanäle offen zu halten: „Gelinde gesagt, muss das ein Scherz sein. Darüber habe ich mit Politikern gesprochen und folgende stichhaltige Gedanken entgegengebracht. Im Jahr 2011 hatten wir den Überfall einiger Regimeagenten auf die britische Botschaft in Teheran, wonach die Botschaft 3 Jahre lang geschlossen blieb und der Botschafter abgezigen wurde. Kommunikation gab es trotzdem.

Die USA haben seit 1979 keine Botschaft in Iran, aber Kommunikation gibt es trotzdem. Weiterhin hat die britische Regierung die Hisbollah offiziell als Terrororganisation gelistet, dennoch gibt es immer noch die britische Botschaft im Libanon und die Kommunikation wird aufrecht erhalten. Es handelt sich also um eine weitere Ausrede, die uns nicht überzeugt.

Meine entscheidende Frage an unsere führenden Regierungsverantwortliche ist aber diese: trotz offener Kommunikationskanäle konnten Sie eine einzige terroristische Aktion der Revolutionsgarden verhindern? – Nein. Konnten Sie die Hinrichtung von Ali Reza Akbari im Januar verhindern? – Nein. All dies steht im Bericht des Auswärtigen Ausschusses, der letzte Woche veröffentlicht wurde.“

Mattie Heaven, Vahid Beheshti, Javaid Rahman

3. Das Argument die Revolutionsgarden nicht zu listen, um eine Türe für Verhandlungen wegen entführten Doppelstaatlern offen zu halten: „Diese Entführungen sind Hauptbestandteil der Vorgehensweise der Revolutionsgarden. Sie nehmen seit 44 Jahren Geiseln, um uns im Westen zu kontrollieren. Damit wollen sie uns in einem Rahmen halten, den sie aufziehen.

Solange wir das einfach hinnehmen, solange wir an einer Appeasement-Politik festhalten, werden sie dieses Spiel fortsetzen, denn es läuft ganz gut für sie. Nur eine entschlossene Führung, die sich ihnen entgegenstellt, wird sie beeindrucken. Sie reagieren nur auf eine Sprache: Druck und entschlossene Führung. Deshalb wird die Listung der Revolutionsgarden auf der Terrorliste ein Zeichen von entschlossener Führung sein und wir werden sehen, dass ihr Verhalten sich ändern wird.“

Besuch von Labour Abgeordneten

4. Das Argument die Revolutionsgarden nicht zu listen, weil sie sonst ihre terroristischen Aktivitäten im Westen sichtbar und spürbar ausweiten werden: „Das ist genau der Eindruck, den die Garden erwecken wollen. Sie spielen mit Angst. Sie reagieren aber nur auf Druck. Setzen wir das Appeasement fort, werden sie ihren Terror fortsetzen, in Iran, im Westen und an anderen Orten. Der einzige Weg zu einer Verhaltensänderung des momentan angeschlagenen Regimes ist ein Paradigmenwechsel in der Politik. Das Regime hat im letzten Jahr sicher 99% seiner Legitimität im Land verloren und steht isoliert da. Wenn wir jetzt die richtigen Stellschrauben drehen, werden sie andere Wege gehen müssen.“

5. Das Argument die Revolutionsgarden nicht zu listen, weil sie laut Definition keine terroristische Organisation sind: „Um Definitionen kann man sich trefflich streiten. Hier ist unsere Definition. Es gibt mehr als hundert offiziell nachgewiesene terroristische Handlungen der Revolutionsgarden oder ihrer Auftragnehmer außerhalb Irans. Schauen wir auf Großbritannien. Unsere Regierung hat die Hisbollah offiziell als Terrororganisation eingestuft.

Der Hauptsponsor der Hisbollah sind die Revolutionsgarden, sie sind sogar die Gründer der Hisbollah. Dafür gibt es zahlreiche Belege. Zusätzlich haben sich der Kopf der Hisbollah, Hassan Nasrullah und Führer der Revolutionsgarden häufig bestätigend geäußert. Wenn man also per Gesetz die Hisbollah als Terrororganisation listet, gehören die Gründer und Sponsoren dieser Gruppe ebenso per Gesetz auf die Liste gesetzt. Das hätten wir schon längst machen müssen. Der Bombenanschlag in Buenos Aires, der Abschuss der ukrainischen Passagiermaschine mit zwei Flugkörpern, die Ermordung von mehr als 500 Journalisten, Oppositionspolitikern, Menschenrechtlern außerhalb Irans stehen als gewichtige Posten zu Buche.“

Aufruf zur Demonstration in London. Parallel fanden auch in anderen Städten Europas Demos statt.

6. Das Argument die Revolutionsgarden nicht zu listen, weil wir tolerant sein müssen und anderen Staaten andere Gesellschaftsformen und Glaubensvorstellungen lassen müssen und die Garden nichts anderes tun, als den Staat zu schützen: „Hier ist keine Glaubensgemeinschaft oder Religion im Spiel. Wir sprechen von terroristischen Handlungen. Terroristische Handlungen zu tolerieren, verstößt gegen jedwelche internationalen Protokolle. Wer so denken sollte, zeigt nur, dass ihm oder ihr diese Protokolle fremd sind.“

Die zuhören wollen und die ignorieren

Mittlerweile sind die Glocken vom nahen Big Ben zu hören. Mehrere Menschen stehen in Trauben vor den ausgestellten Plakaten, auf denen die Umstände und die Forderung erklärt wird. Einige warten geduldig mit Kind und Kegel und Blumen in der Hand, um Vahid Beheshti ihre Unterstützung und Solidarität zu zusichern. Auch der UN-Rapporteur für Menschenrechte in Iran, Javid Rahman, hat Vahid Beheshti besucht und sich über eine Stunde lang seine Argumente angehört. Premierminister Rishis Sunak jedoch ignoriert ihn und das Anliegen komplett.

Solidarität aus Wien, Hassan Nayeb Hashem
Solidarität aus Wien, Hassan Nayeb Hashem

Vahid Beheshtis Botschaft an Verantwortliche in der EU, Frankreich und Deutschland: „Die Revolutionsgarden zu verstehen ist gar nicht einfach. Die Mehrdimensionalität und Komplexheit dieser militärischen-ideologischen-wirtschaftlichen-finanztechnischen Organisation zu durchschauen, erfordert einiges an Mühe und Zeit. Deshalb ist höchste Sorgfalt in der Auswahl der Gesprächspartner angesagt, um nicht irreführenden Narrativen aufzusitzen.

Ein hilfreicher Gesprächspartner kann nur der sein, der das Wesen dieses Regimes, seine exakten Ziele und Strategien kennt und aus diesem Rahmen heraus Einordnungen vornimmt. Ich biete mich gerne als Gesprächspartner an, aber es gibt einige Menschen mehr, die sich mit der Komplexität beschäftigt haben und Auskunft geben können. Menschen, die keine eigene Agenda oder die einer Interessengruppe vertreten. Menschen, die im Sinne des Respekts von Menschenrechten, Freiheit und Solidarität ihr Wissen und ihre Einsichten zur Verfügung stellen. Es ist Hausaufgabe der Politik diese Unterscheidung zu treffen und sich tiefer in das Thema einzuarbeiten.“

  1. https://iophr.org/2023/04/an-open-letter-from-the-international-organisation-to-preserve-human-rights-iophr-to-all-members-of-uk-parliament-regarding-mr-vahid-beheshtis-hunger-strike-and-his-request-for-the-proscr/
  2. https://twitter.com/Vahid_Beheshti/status/1646479806932951040/mediaviewer
  3. https://inews.co.uk/opinion/hunger-strike-rishi-sunak-iran-2256142
  4. https://www.londonworld.com/news/british-iranian-hunger-striker-day-41-protest-4091717
  5. https://twitter.com/Vahid_Beheshti/status/1645439435939500035
  6. https://twitter.com/IranIntl/status/1646499621579964417/mediaViewer?currentTweet=1646499621579964417&currentTweetUser=IranIntl
  7. https://twitter.com/VOAfarsi/status/1645834694032752648/mediaViewer?currentTweet=1645834694032752648&currentTweetUser=VOAfarsi
  8. https://twitter.com/JasonMBrodsky/status/1645535091429609475/photo/1
  9. https://twitter.com/Vahid_Beheshti/status/1644769789502533632/mediaViewer?currentTweet=1644769789502533632&currentTweetUser=Vahid_Beheshti
  10. https://www.thenationalnews.com/world/uk-news/2023/03/24/nazanin-zaghari-ratcliffes-husband-supports-hunger-striker-calling-for-irgc-proscription/?utm_medium=Social&utm_source=Twitter#Echobox=1679678035
  11. https://www.forbes.com/sites/dominicdudley/2023/04/06/british-iranian-prepares-for-100-day-hunger-strike-to-press-uk-to-proscribe-revolutionary-guards/?utm_term=dpTwitterBot&utm_source=TWITTER&utm_medium=social&utm_content=twitter_post&utm_campaign=dpTwitterBotForbesEurope
  12. https://twitter.com/Vahid_Beheshti/status/1644403845227847686/mediaViewer?currentTweet=1644403845227847686&currentTweetUser=Vahid_Beheshti
  13. https://twitter.com/Vahid_Beheshti/status/1643635722845290496
  14. https://twitter.com/Vahid_Beheshti/status/1643616962143047683/mediaViewer?currentTweet=1643616962143047683&currentTweetUser=Vahid_Beheshti
  15. https://www.bbc.com/news/uk-65097630
  16. https://www.iranintl.com/en/202303271557
  17. https://www.thenationalnews.com/world/uk-news/2023/03/27/tugendhat-says-uk-will-proscribe-irans-irgc-but-gives-no-time/?utm_medium=Social&utm_source=Twitter#Echobox=1679951447
  18. https://www.londonworld.com/news/vahid-beheshti-tom-tugendhat-british-iranian-hunger-striker-day-33-protest-4081699
  19. https://twitter.com/Vahid_Beheshti/status/1640428743066828828/mediaViewer?currentTweet=1640428743066828828&currentTweetUser=Vahid_Beheshti
  20. https://twitter.com/MattieHeaven/status/1638513472630603776/mediaViewer?currentTweet=1638513472630603776&currentTweetUser=MattieHeaven
  21. https://twitter.com/Vahid_Beheshti/status/1646688453755543552/mediaViewer?currentTweet=1646688453755543552&currentTweetUser=Vahid_Beheshti
  22. https://www.thenationalnews.com/world/uk-news/2023/04/13/british-iranian-hunger-striker-vahid-beheshti-marks-50th-day-outside-uk-foreign-office/
  23. https://twitter.com/Vahid_Beheshti/status/1648974543141195777/mediaViewer?currentTweet=1648974543141195777&currentTweetUser=Vahid_Beheshti
  24. https://kayhan.london/1402/01/31/317641/
  25. https://www.standard.co.uk/news/uk/iran-vahid-beheshti-irgc-terrorist-hunger-strike-foreign-office-b1075325.html
  26. https://globalnews.ca/video/9662260/hundreds-in-vancouver-protest-against-irgc/
  27. https://globalnews.ca/video/9663039/thousands-attend-rally-in-london-in-support-of-hunger-striker-vahid-beheshti/ (Thousands of people attended a rally in London and around the world, including in Vancouver, on Saturday in support of Vahid Beheshti – who is on hunger strike against the Islamic Republic. The 45-year-old British Iranian hopes to put pressure on the UK to designate Iran’s Islamic Revolutionary Guard Corps (IRGC) as a terrorist organization.)
  28. https://www.bbc.com/news/uk-65097630 (He hasn’t eaten for more than five weeks and has lost more than 12kg (27lbs). But British Iranian journalist and human rights activist, Vahid Beheshti, says he’s determined to continue his hunger strike to put pressure on the UK government to designate Iran’s powerful Revolutionary Guard Corps (IRGC) as a terrorist group.)
  29. https://www.theguardian.com/politics/2023/may/04/vahid-beheshti-hunger-strike-foreign-office-iran?utm_term=Autofeed&CMP=twt_gu&utm_medium&utm_source=Twitter#Echobox=1683201345 (Vahid Beheshti’s hunger strike outside the Foreign, Commonwealth and Development Office took a surreal turn on Wednesday – its 70th day – when he attended a royal coronation tea party at Buckingham Palace, arriving by wheelchair and wearing a suit and red tie.)

© Helmut N. Gabel, mehriran.de

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