Deutschlands älteste muslimische Gemeinschaft verurteilt Aufrufe zum politischen Kalifat

Ahmadiyya Muslime für Trennung von Staat und Religion – Kalifat ist für Ahmadiyya eine rein spirituelle Institution

Während einer Demonstration in Hamburg haben Anhänger einer extremistischen Gruppierung zur Errichtung eines Kalifats aufgerufen und damit eine Welle der Empörung ausgelöst.

Die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ), seit 1923 in Deutschland vertreten und einer der größten Islamverbände im Land, lehnt die Vorstellung eines weltlich-politischen Kalifats ab, warnt jedoch davor, extremistischen Gruppierungen die Deutungshoheit zu überlassen. Das Kalifat (wörtlich ‚Nachfolge‘) in der AMJ stellt eine rein spirituelle Institution dar, die bereits seit 116 Jahren besteht. Die Hauptaufgabe des Kalifen besteht darin, die Gläubigen spirituell und moralisch rechtzuleiten sowie die Menschen näher zu Gott zu bringen. Der Kalif fördert gemäß dem Motto der Gemeinde „Liebe für Alle, Hass für Keinen“, Sympathie zwischen Menschen aller Konfessionen und ruft zum weltweiten Frieden auf.

Seit 21 Jahren führt der 5. Kalif, Seine Heiligkeit Mirza Masroor Ahmadaba, die weltweit größte Gemeinschaft der organisierten Muslime mit mehreren zehn Millionen Gläubigen, die AMJ, mit Mitgliedern in über 205 Ländern an und erklärt unmissverständlich: „Kalifat hat keine Beziehung zur Regierung oder Politik. Wenn sich Ahmadiyya weiterverbreitet, wird das Kalifat keine Rolle in der Regierung spielen und sich niemals in staatliche Angelegenheiten einmischen. Wir haben keine politischen Ambitionen. Wir glauben vollständig an eine Trennung von Religion und Staat.“

Die AMJ ruft die Medien und Politik auf, zu diesem Thema differenziert und besonnen zu äußern. Statt extremistische Narrative einiger Extremisten zu wiederholen, sollte der Blick auf die überwältigende Mehrheit der 6 Millionen Muslime in Deutschland gerichtet sein, die sich klar zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung unseres Landes bekennen.

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